Organisation und Struktur im Jura-Studium
Tipps zur Arbeitseffizienz, Stressbewältigung und dem Umgang mit Ängsten. Eine Hilfe zur Verhinderung eines Burnouts.
Im Studium und gerade auch in der Examensvorbereitung kommt es darauf an, die zur Verfügung stehende Zeit effektiv zu nutzen. Ein entscheidendes Element ist dabei das Vorhandensein einer brauchbaren Tagesstruktur und einer effektiven Selbstorganisation. Dazu zählen so einfache Dinge wie rechtzeitiges Aufstehen und Zubettgehen, aber auch das Eliminieren von Prokrastination, Vermeidungsverhalten und die Organisation von Verrichtungen, die mit Lernen und Arbeiten nichts zu tun haben.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist der Umgang mit Stress und mit Angst, der nicht nur im Alltagsleben wichtig ist, sondern gerade bei der Prüfungsvorbereitung und bei der Prüfung selbst eine zentrale Rolle spielt. In der Tat ist das Erlernen des Umgangs mit Stress und Angst einer der Gründe, warum das Staatsexamen weiterhin in seiner gegenwärtigen furchteinflößenden Form existiert: angehende Juristen sollen darauf vorbereitet werden, auch unter schwerem Stress arbeiten und entscheiden zu können.
Hier sollen einige der verbreitetsten Problemkomplexe vorgestellt und Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt werden.
A. Tagesrhythmus
Das geregelte Leben und Arbeiten fällt in aller Regel leichter, wenn es gelingt, eine feste Tagesstruktur zu etablieren. Diese entlastet das Nervensystem und wirkt wie ein Gerüst, das zusätzlichen Halt gibt. Es ist wie beim Tanzen: wer einen regelmäßigen Rhythmus halten kann, bleibt im Takt und hat den Kopf frei für andere Dinge.
Zum Etablieren und nicht zuletzt zum Einhalten eines solchen Rhythmus gehört eine Menge Selbstdisziplin, ganz besonders dann, wenn man sich mit solchen Dingen schwertut. Da man sich als Jurist später aber ohnehin Selbstdisziplin auferlegen muss, kann man genauso gut gleich damit anfangen und sich so in den Stand setzen, seine eigenen Ressourcen besser zu nutzen.
I. Schlaf
Ein ungeregelter Tagesablauf zählt zu den geradezu sprichwörtlichen Lastern des Studentendaseins. Am Wochenende und im Urlaub ist gegen diese Art von Freiheit und Ungebundenheit auch kaum etwas einzuwenden, jedoch hat sie bei beständiger Anwendung im Semester oder bei der Prüfungsvorbereitung auch ärgerliche Nebenwirkungen. Da viele Vorlesungen, aber auch Klausuren und Prüfungen morgens abgehalten werden, legt man sich mit einem „unbürgerlichen“ Tagesrhythmus hier zusätzliche Steine in den Weg. Es steht zwar fest, dass viele Menschen aufgrund ihres Biorhythmus morgens nur schwer aus dem Bett finden oder am besten abends oder nachts arbeiten. Das sollte jedoch nicht als Ausrede herhalten müssen, denn im späteren Leben wird das rechtzeitige Aufstehen wohl fast unfehlbar zum Arbeitsleben gehören, so dass man sich so gut als möglich damit arrangieren sollte.
Das allmorgendliche Aufstehen kann jedem zur Last werden, insbesondere wenn der vorhergehende Schlaf zu kurz oder schlecht war. Auch im Hinblick auf das wartende Pensum an Pflichten und drohende Niederlagen bei Klausuren und Prüfungen wird der Tagesbeginn manchmal zur Qual, und wenn man bereits müde und unmotiviert aufwacht, gilt das alles doppelt und dreifach. Unglücklicherweise muss man trotzdem irgendwie in den Tag finden, denn gewöhnlich warten die Pflichten nicht. Das kostet dann oft Überwindung und damit Kraft, die dann im ohnehin schon vorbelasteten Tag fehlt.
Damit sind wir bei der anderen Seite der Medaille: dem rechtzeitigen Insbettgehen. Das fällt oft erstaunlich schwer, denn nachdem man den Tag mehr oder minder erfolgreich hinter sich gebracht hat, beginnt die Zeit zum Entspannen und Regenerieren. Naturgemäß möchte man die gern so lang als möglich ausdehnen, wie auch immer das im Einzelfall aussieht, und ebenso natürlich kollidiert das mit dem Interesse des rechtzeitigen Tagesendes. Hier sollte man sich einen festen Zeitpunkt setzen, der unter allen Umständen einzuhalten ist, ganz gleich wie interessant das Fernsehprogramm, der Plausch mit Freunden oder was auch immer gerade sind. Denn pro Nacht sollte man je nach persönlichem Bedürfnis zwischen sechs und acht Stunden als reine Schlafzeit einplanen, die zur Regeneration absolut unerlässlich sind. Das erfordert eiserne Disziplin, ist aber auf längere Sicht ein deutlich kleinerer Preis als die Alternative.
Wer Schwierigkeiten hat, diese Form der Selbstdisziplin einzuüben, kann sich Starthilfe von außen holen. Ein Weckanruf durch Eltern, Freunde oder Kommilitonen käme beispielsweise in Frage, wer in einer WG wohnt, kann auch einen Mitbewohner fragen. Ein Wecker in jedweder Form ist aber nur dann effektiv, wenn er auch zuverlässig ist, und dazu gehört auch das Wachbleiben. Beim Weckerklingeln aufwachen ist eine Sache, danach auch tatsächlich wach zu bleiben und aufzustehen dagegen oft eine ganz andere, und viele kennen sicher das Phänomen, dass man im Halbschlaf den Wecker abstellt und weiterschläft – oftmals ohne sich später daran erinnern zu können. Es hilft, wenn man Wecker oder Telefon so positioniert, dass man in jedem Fall das Bett verlassen muss, um sie zum Schweigen zu bringen. Aber was dann? Das Wachbleiben ist manchmal sehr schwer und die Versuchung, sich einfach wieder hinzulegen, übermächtig. Hier heißt es hart bleiben und widerstehen, damit erspart man sich spätere Selbstvorwürfe. Das sofortige Wegstauen des Bettzeugs kann den Drang zurück in die Federn mindern, und ein allmorgendlicher Gang zum Bäcker oder Supermarkt hilft beim Wachwerden und beschert einem obendrein ein leckeres Frühstück.
Doch wie gelangt man dorthin? Zu Anfang hilft leider nur eisernes Einpeitschen, bis man einen halbwegs produktiven Tagesrhythmus zustande bringt, doch erstaunlich schnell kann sich der neue Rhythmus als Routine etablieren, der man nicht mehr viel Aufmerksamkeit zu schenken braucht und die man jeden Tag abspielen kann. Disziplin ist hier eine Schlüsselfertigkeit, und man muss auch grausam gegen sich selbst sein, um alte Verhaltensweisen abzustellen. Wer das konsequent durchhält und sich – ebenfalls sehr wichtig – dabei nicht viel zu viel abverlangt, dem wird das Einhalten des Rhythmus durch die Kraft der Gewöhnung bald leichter fallen.
II. Arbeit und Erholung
Es liegt auf der Hand, dass die richtige Einteilung der nicht zum Schlafen benötigten Zeit ebenfalls sehr wichtig ist. Aber nicht nur die Zeiteinteilung, sondern auch die richtige Gewichtung zwischen Pflicht und Freizeit ist von Bedeutung.
Wer einen Tag zum Arbeiten nutzen will, sollte sich rechtzeitig daran machen, sein Pensum in Angriff zu nehmen. Der richtige Zeitpunkt dazu hängt von der individuellen Ausprägung ab. Bei den meisten Menschen ist die Konzentrationsleistung in den Vormittagsstunden am stärksten ausgeprägt, ein zweites Hoch gibt es am Nachmittag. Das soll einen jedoch nicht hindern, auch zu ungewöhnlichen Zeiten zu lernen oder zu arbeiten, wenn die Ergebnisse es rechtfertigen. Als Regelarbeitszeit für einen produktiven Tag sind zwischen drei und sechs Stunden (abzüglich Pausen) zu veranschlagen, je nach individueller Konzentrationsfähigkeit und Tagesform.
Unbedingt sollte man es vermeiden, sich zu viel abzuverlangen und der Arbeit alles unterzuordnen, denn das wird über kurz oder lang mindestens ebenso schädlich sein wie die gegenteilige Haltung. Der innere Schweinehund ist zwar oft ein eher unangenehmer Zeitgenosse, aber auch er kann für die eigenen Zwecke eingespannt werden. Hin und wieder muss man ihm Freilauf gestatten und der eigenen Lustbefriedigung frönen, um zu vermeiden, dass man sich in der Arbeit verliert und sich übernimmt. Deshalb ist es unbedingt erforderlich, sich von Zeit zu Zeit auch etwas zu gönnen und Entspannung zu suchen, wie immer das im Einzelfall auch aussehen mag. Das ist auch kein Grund, ein schlechtes Gewissen zu haben, da es im Gegenteil dazu dient, die eigene Leistungsfähigkeit zu erhalten – vorausgesetzt, man leistet auch etwas.
Niemand kann jedoch den ganzen Tag produktiv sein, ohne sich in irgendeiner Form Ausgleich zu verschaffen. Das kann alles mögliche sein, nur sollte es dem Geist Gelegenheit geben, sich zu entspannen und etwas ganz anderes zu tun, um einseitige Belastungen zu vermeiden. Als „Plattenputzer“ sehr geeignet ist Bewegung in jeder Form, der auch zur Erhöhung der körperlichen Leistungsfähigkeit und zur Förderung des Wohlbefindens sehr zu empfehlen ist. Gesellschaft in jeder Form ist ebenfalls ein sehr gutes Gegenmittel.
III. Motivation und Belohnung
Häufig fällt es schwer, sich zum Lernen und Arbeiten zu bewegen. Dabei wirken viele Faktoren mit, die von einfacher Trägheit bis zu heftigem Widerwillen reichen. Zum Teil ist regelmäßiges und produktives Tätigsein einfach Übungssache, viel hängt auch vom Interesse ab. Manchmal fehlt die Motivation, weil der Stoff langweilig und komplex ist, und insbesondere Studenten, die sich mit der Materie schwertun, haben oft Schwierigkeiten, sich damit zu befassen.
Ein Teil des Problems kann mit Selbstdisziplin gelöst werden, z.B. durch die Einrichtung täglicher Arbeitszeiten, deren Einhaltung und produktive Ausfüllung. Doch oft ist es nicht so einfach, tatsächlich etwas Produktives zu tun, wenn man am Schreibtisch sitzt – man kann sich nicht konzentrieren oder verspürt trotz aller guten Vorsätze und Versuche heftigen Widerwillen. Manchmal hilft es, sich selbst zu zwingen, aber vielfach ist das auch der falsche Weg und verstärkt nur den Widerwillen. In solchen Fällen hat es wenig Sinn, sich zu quälen, das kostet nur Zeit und Nerven, so dass man besser zunächst etwas anderes tut und später neu ansetzt. Wie aber kann man seine Eigenmotivation verbessern?
Es ist sehr wichtig, sich für die getane Arbeit zu belohnen und – entgegen der sprichwörtlichen Einwände – auch selbst zu loben. Wer gut arbeitet, hat dafür auch Annehmlichkeiten und Lob verdient, und nach getaner Arbeit soll man sich ruhig etwas gönnen und sich ein wenig auf die Schulter klopfen. Natürlich sollte man die Messlatte für „gutes Arbeiten“ nicht zu niedrig ansetzen, mindestens ebenso falsch wäre es jedoch, sie zu hoch anzulegen und damit jede Selbstbelohnung und jedes Selbstlob zu vereiteln.
B. Prokrastination (Verzögerung) und Vermeidungsverhalten
Ein sehr oft anzutreffendes Phänomen ist die sogenannte Prokrastination, was nichts anderes als Verzögerung bedeutet. Der Begriff beschreibt das leider nur allzu bekannte Verhalten, Aufgaben und Pflichten auf die lange Bank zu schieben und sich ihnen nicht zu stellen. Das ist zwar für den Augenblick angenehm und entlastend, entwickelt jedoch mit fortschreitender Dauer eine unheilvolle Eigendynamik, denn die meisten unerledigten Aufgaben gehen nicht einfach weg und türmen sich mit der Zeit zu einem Berg, der immer größer wird. Natürlich ist man sich des Berges stets irgendwie bewusst, doch dieses Bewusstsein trägt häufig nur noch dazu bei, ihn weiter wachsen zu lassen – immerhin kommt zu den neu anfallenden Aufgaben noch das Abarbeiten des Berges. Daraus ergibt sich ein positiver Rückkoppelungseffekt, denn je größer der Berg wird, desto stärker drückt er, und je mehr er drückt, desto stärker wird das Verlangen, sowohl dem Abarbeiten als auch sonst allem aus dem Wege zu gehen, was den Druck noch weiter erhöhen könnte. So greifen die Dinge perfekt ineinander, und oft beginnt sich ein Gefühl der Ohnmacht breitzumachen, da man sich immer schwerer motivieren kann, überhaupt noch etwas zu tun – obwohl die Aufgaben, die man immer wieder hinausschiebt, meistens ziemlich einfach sind. Dieser persönliche Teufelskreis lässt sich oft nur mit großer Mühe durchbrechen, und manchmal ist Hilfe von außen nötig. Das ist oft leichter gesagt als getan, denn natürlich schämt man sich oft dieser Schwäche und will sie nur ungern zugeben. Hier hilft einmal mehr nur Problembewusstsein, Entschlossenheit und Disziplin.
Oft wird Prokrastination vom eng mit ihm verwandten Vermeidungsverhalten begleitet. Man beschäftigt sich mit anderen Dingen, um sich der zu vermeidenden unangenehmen oder angstbesetzten Tätigkeit nicht stellen zu müssen. Da es sich dabei oft um angenehme Dinge handelt, die viel interessanter als die zu erledigenden Pflichten sind, verschlingen sie regelmäßig sehr viel Zeit, und ehe man es sich versieht, ist der Tag zu Ende. Hier wie da bleiben wichtige Dinge unerledigt, und das Vermeidungsverhalten trägt nur dazu bei, dass der Berg immer größer und die Furcht vor dem Anpacken der Probleme immer stärker wird.
Beide Phänomene lassen sich nur durch entschlossenes Handeln lösen. Das zuweilen übermächtige Verlangen, die Dinge auf die lange Bank zu schieben, muss konsequent abgestellt werden, um endlich wieder Energie für wichtigere Dinge zur Verfügung zu haben. Das Durchbrechen der eingefahrenen Muster sowie der Aufbau neuer Verhaltensweisen ist besonders zu Anfang schwer.
Ein entscheidender Punkt zum Schluss. Die Probleme zu erkennen ist zwar sehr wichtig und der unvermeidliche erste Schritt, doch das allein reicht nicht. Zur Erkenntnis und dem Bewusstsein des Problems muss die Handlung zur dauerhaften Lösung treten. Das bedeutet leider oft, sich selbst Gewalt anzutun und die eingefahrenen Verhaltensmuster zu ändern, in denen man sich lange leidlich wohlgefühlt hat. Wer diesen Verhaltensmustern jedoch dauerhaft entfliehen will, der kommt darum kaum herum. Aber es wird sich lohnen.
C. Ordnung halten
Wohlbefinden und Effizienz können auch gesteigert werden, indem man sein Umfeld besser ordnet und – mindestens ebenso wichtig – auch geordnet hält. Wer z.B. an einem unaufgeräumten Schreibtisch sitzt, hat oft Schwierigkeiten, überhaupt eine bequeme Arbeitsposition, die benötigten Materialien und die erforderliche Konzentration zu finden. Eine wenigstens leidlich geordnete Umgebung hilft bei der Konzentration auf das Wesentliche und gibt einem nicht ständig das Gefühl, man müsste noch unbedingt etwas tun. Das gilt aber nicht nur für den Arbeitsplatz, sondern auch anderswo, wie etwa in der Küche. Statt sich in unregelmäßigen Abständen zu kräftezehrenden Aufräum-Kraftakten durchzuringen, sollte man lieber täglich oder an mehreren Wochentagen kurze Abschnitte der Aufrechterhaltung der Ordnung widmen.
Die dazu nötigen regelmäßigen Aufräumphasen können in den Tagesrhythmus eingebaut und so zum Teil der Routine gemacht werden. Auf diese Weise kann das Aufrechterhalten der Ordnung zum täglichen Selbstläufer und damit unkomplizierter werden.
D. Arbeitsplatzeffizienz
Wer viel zu Hause arbeitet, sieht sich oft mit dem Problem konfrontiert, dass sich Arbeit und Privates zuweilen schwer voneinander trennen lassen, worunter die Effizienz leiden kann. Für beides wird z.B. der Computer verwendet, und oft (besonders in kleinen Studentenzimmern) befindet sich der Arbeitsplatz im gleichen Zimmer, in dem man auch seine Freizeit verbringt und schläft. Ein paar simple Tricks können dabei helfen, den Arbeitsplatz vom Privaten zu trennen.
Gerade denjenigen, die bislang selten wirklich allein gearbeitet, kommen mit dem Fehlen von Sozialkontrolle dieser Art manchmal nur schwer zurecht. Dem fehlenden Druck von außen einen entsprechenden Innendruck entgegenzusetzen, ist oft leichter gesagt als getan. Mal ist dieser Druck zu schwach und kann den inneren Schweinehund nicht überwinden. Mancher ist zu nachgiebig sich selbst gegenüber, ist nicht gründlich, um rasch fertig zu werden, oder und kann den Versuchungen fachfremder Ablenkungen nicht standhalten, mit dem Ergebnis, dass die geleistete Arbeit zu wenig umfangreich oder qualitativ minderwertig ist. Andere dagegen sind zu hart gegen sich selbst und verlangen sich zu viel ab, so dass sie unter dem eigenen Erwartungsdruck kollabieren. Deshalb sollte man dafür sorgen, die zu leistende Arbeitsmenge im realistischen Rahmen zu halten.
Wo immer möglich, sollte man versuchen, den Arbeitsplatz von den Privaträumen zu trennen. Nicht jeder kann sich jedoch den Luxus eines Arbeitszimmers leisten, weshalb man bei Heimarbeit oft in den sauren Apfel beißen und sich im Wohn- oder Schlafzimmer einrichten muss. In diesem Fall kann es helfen, den Arbeitsplatz so nüchtern wie möglich zu gestalten und sich vor allem möglichst wenige andere Ablenkungen mit in die Arbeitssituation zu nehmen. Dazu gehören etwa Spiele, Fernsehen oder Radio, aber auch das Telefon, Stapel mit fachfremden Büchern, Zeitschriften o.ä. auf dem Schreibtisch. Wer nur einen Computer für alle Zwecke zur Verfügung hat, kann gut daran tun, sich für Arbeitszwecke ein eigenes Benutzerkonto einzurichten, um sich allzu verlockenden Versuchungen auf dem Desktop zu entziehen. Auch tut es gut, wenn der Arbeitsplatz nicht zu unordentlich ist, damit es leichter fällt, nicht abgelenkt zu werden und seine Gedanken zu ordnen.
Rechtzeitige und ausreichende Pausenzeiten sind notwendig, um den Geist zu entlasten. Diese Zeit sollte jedoch unbedingt anderswo verbracht werden als am Schreibtisch, um sich auch körperlich aus der Arbeitssituation zu verabschieden. Womit die Pause verbracht wird, ist nicht so wichtig, doch sollte man dabei etwas ganz anderes machen als zuvor. Entsprechend ist es kaum zielführend, sich auch in der Pause vor den Computer zu setzen; viel eher sollte man an die frische Luft gehen oder anderweitig körperlich aktiv sein.
E. Ängste
Zwar gehören Ängste zum Leben, jedoch können sie im Verlauf eines langen Studiums und im Angesicht einer bekanntermaßen schweren Prüfung zuweilen übermächtig werden und sich verselbständigen. Das ist meistens ein schleichender Prozess und geschieht nicht einfach über Nacht, der Druck kann jedoch mit der Zeit so groß werden, dass er das Leben und auch das Lernen nachhaltig beeinträchtigt. Über diese Problematik habe ich an anderer Stelle schon viel geschrieben, so dass ich hier nur noch einmal auf einige Details eingehen möchte, die für die täglichen Abläufe wichtig sind.
Angst ist mitunter ein starker Hemmschuh und begleitet viele Leute gerade in Ausbildungs- und Prüfungssituationen auf Schritt und Tritt. Es gehört manchmal Mut dazu, sich den täglichen Herausforderungen zu stellen, ganz besonders wenn diese unangenehm, schwierig oder beides sind. Dieser Mut muss täglich und immer wieder aufgebracht werden, was gerade an schweren Tagen nicht leicht ist. Wenn irgend möglich, sollte man diesen Ängsten so wenig Raum wie möglich einräumen und sie so gut als möglich ignorieren, denn gerade wer in solchen Phasen zu sehr nach innen schaut, wird anfällig für Rückkoppelungseffekte.
Falls die Angst zu unangenehm wird oder in eine Angstattacke ausartet, gibt jedoch einige einfache Maßregeln, mit deren Hilfe man Angst und Unsicherheit leichter überwinden kann. Die am schwierigsten zu bändigende Eigenschaft starker Angstgefühle ist der Umstand, dass sie die Sinne und das klare Denken vernebelt und mitunter komplette Blockaden auslöst, die es einem unmöglich machen, bestimmte Gedanken zu denken. Dieses Phänomen ist bei emotionaler Überbelastung weit verbreitet, und es gibt auch Methoden, seiner Herr zu werden.
Droht ein solcher Zustand oder ist er bereits eingetreten, kann man ihn mit Hilfe einiger simpler Tricks abwenden oder abkürzen. Eine Möglichkeit besteht darin, die durchdrehenden Gedanken durch eine Art Schrittmacher wieder in Takt zu bringen, indem man sie mit Übungen wie Assoziationsspielen, kleinem Einmaleins, Gedichte rezitierten o.ä. aus der Bahn wirft.
Falls solche Zustände zu lange andauern, sollte man sich nicht scheuen, sich auch professionelle Hilfe zu suchen. Das ist entgegen des in lange gepflegten Bildes von Psychotherapeuten oder Psychiatern als Irrenärzten keine Schande, und wenn das Problem zu schwerwiegend wird, ist an eine Fortsetzung des Studiums oder gar Examina nur schwer zu denken.
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siehe auch: Jura-Studium – Universität Trier; Jura-Studium- Universität Bayreuth, Psychische Probleme im Jura-Studium
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