Jura Lernen in den Semesterferien
Hilfestellung zur Aufstellung eines Lernplans in den Semesterferien
Das Semester ist vorbei, die Klausuren sind geschrieben und schon steht man in den Semesterferien vor der nächsten Hürde – der Hausarbeit. Bei vielen Studierenden ist aber im Semester viel Stoff liegen geblieben, der eigentlich noch aufgeholt werden müsste. Doch die Hausarbeit nimmt einen Großteil der Semesterferien in Anspruch. Dann will man vielleicht noch in den Urlaub fahren, Freunde treffen und ein bisschen Entspannen und schon sind die Semesterferien wieder vorbei. Der Stoff aus dem vorherigen Semester bleibt dann meist unbearbeitet liegen und man nimmt sich vor, während des neuen Semester diese Lerninhalte nachzuholen. Aber dann beginnt das neue Semester und man hat so viele andere Sachen zu tun, als sich auf die Wiederholung der Lerninhalte des vorigen Semesters zu konzentrieren.
Da vielen einfach die Motivation fehlt, sich im neuen Semester oder in den Semesterferien mit dem liegen gebliebenen Stoff zu beschäftigen, soll dieser Artikel helfen einen Plan zur Erarbeitung oder Wiederholung des Stoffes des letzten Semester aufzustellen, um Lücken zu schließen und eine Vertiefung des Erlernten vorzunehmen.
Wie teile ich mir die Zeit in den Semesterferien ein?
Das Jura-Studium ist eines der zeitintensivsten Studiengänge. Kaum hat man das stressige Semester mit Tutorien, Propädeutischen Übungen, Seminaren und Vorlesungen hinter sich gebracht und freut sich eigentlich auf die studienfreie Zeit, da schaut man auf seinen Ausbildungplan und sieht, dass man in den Semesterferien unbedingt eine Hausarbeit schreiben muss, damit das Studium nicht verzögert wird und man im Plan bleibt. Die Semesterferien sind meist 2 bis 3 Monate lang. Das hört sich ersteinmal relativ lang an. Wenn man aber bedenkt, dass allein für die Hausarbeit 2 bis 5 Wochen gebraucht werden. Man dann vielleicht noch 2 Woche in den Urlaub fahren will, dann bleibt nicht mehr viel Zeit, um sich um die Vertiefung beziehungsweise Nacharbeitung des Stoffes des letzten Semesters zu kümmern.
Grundsätzlich ist es sehr wichtig den Stoff, der im laufenden Semester liegen geblieben ist, nachzuholen. In der juristischen Ausbildung baut ein Stein auf dem anderen auf, deshalb ist es nicht hilfreich, wenn man größere Lücken hat. Ebenfalls ist es zu empfehlen, wenn der Stoff auch schon während des Semesters gut verinnerlicht worden ist, diesen zu vertiefen.
Man sollte sich deshalb für die Semesterferien einen Plan machen. Diesen sollte man am Besten vor der heißen Klausurphase aufstellen, weil man in der Klausurphase einfach keinen Nerv für solche Dinge hat. Bei der Aufstellung des Planes ist zu beachten, dass zuerst berechnet werden muss, wieviele Wochen die Semesterferien ausmachen. Wurde dies ermittelt, sollte nunmehr beachtet werden, dass am Anfang der Semesterferien mit dem Schreiben der Hausarbeit begonnen wird, damit der Einzelne am Ende nicht in Zeitnot gerät. Es ist aber außerdem zu beachten, dass die meisten Studierenden nach der Klausurphase völlig erschöpft sowie ausgelaugt sind und erstmal eine Auszeit brauchen. Diese Auszeit, die circa eine Woche umfassen sollte, sollte sich jeder zur Entspannung nehmen, um dann motiviert und konzentriert an die Hausarbeit zu gehen. Natürlich gibt es auch Studierende, die eine Klausurphase nicht so physisch und psychisch beansprucht. Solche Leute sollten dann direkt mit der Hausarbeit beginnen. Die Hausarbeit nimmt je nach Typ und Schwierigkeitsgrad 2 bis 5 Wochen ein. Ist es die erste Hausarbeit, so sollte man lieber mit 5 Wochen planen. Hat der Studierende bereits Hausarbeiten geschrieben, so kann er meist einschätzen, wieviel Zeit er für die Bearbeitung braucht. Je nachdem wieviel Zeit der Studierende für die Hausarbeit gebraucht hat, sind jetzt noch 2 bis 6 Wochen übrig. Sollten nur zwei, drei Wochen übrig sein, sollte man eine Woche Urlaub machen und dann mit der Nachbereitung beziehungsweise Vertiefung der Lerninhalte des letzten Semesters beginnen. Sollte noch mehr als drei Wochen Zeit sein, so kann man sich auch zwei Wochen Urlaub gönnen und dann wiederholen und vertiefen. Hat man diesen Plan für sich individuell entworfen, so stellt man sich die Frage, welche Lücken habe ich und was muss ich vertiefen.
Was und in welchem Umfang sollte ich Wiederholen?
Die Frage ist zu klären, wie und in welchem Umfang wiederholt beziehungsweise nachgeholt werden muss. Ein gutes Feedback, wie gut der Stoff verinnerlicht worden ist, geben die Klausuren. Diese werden meist nach 4 bis 6 Wochen zurückgegeben. Die Ergebnisse der Klausuren geben einen gewissen Anhaltspunkt inwieweit in einem Rechtsgebiet mehr oder weniger gemacht werden sollte. Auch sollte man sich ein Fallbuch zu jedem Gebiet kaufen oder aus der Bibliothek ausleihen. Danach sollte man sich an einige Fällen versuchen. Nachdem man seine eigene Lösungsskizze zu den Fälle erstellt hat, ist es ratsam diese mit den Lösungen des Buches zu vergleichen. Dabei wird einem schon ersichtlich, in welchen Bereichen es nachholbedarf gibt. Dann richtet man die Zeit, die man in den Semesterferien noch übrig hat, so aus, dass die problembehafteten Gebiete intensiver bearbeitet werden, als die gut oder relativ gut beherrschten Gebiete.
Der Tagesplan sollte dann so gestaltet werden, dass der Einzelne je nach Typ 5 bis 8 Stunden am Tag lernt. Die Tageslernzeit ist bei jedem anders. Der eine Studierende schafft es sich am Tag nur 5 Stunden zu konzentrieren und zu lernen, der andere bis zu 8 Stunden. Beim Lernen sollte der Studierende aber nur die Werktage zur Wiederholung und Nacharbeit nutzen und sich das Wochenende für die Erholung freihalten. Denn man sollte beachten, dass das stressige nächste Semester schon vor der Tür steht. In dieses sollte der Studierende nicht vollkommen überlastet und ausgelaugt gehen.
Für einige Studierende wird sich Problematik stellen, dass sie durch große Probleme bei der Hausarbeit, die zudem sehr viel Zeit in Anspruch genommen hat, durch schlechte Noten in den Klausuren und durch das Feststellen von großen Lücken beim Lösen von Fällen, es nicht aus eigener Kraft schaffen werden, den Stoff nachzuholen. Es stellt sich dann die Frage, wie es weitergehen soll. Ob man das Studium hinschmeißt und etwas neues beginnt oder ob man sich mit Hilfe von Dritten durchbeißt und den fehlenden Stoff nachholt.
Was ist, wenn ich feststelle, dass meine Lücken zu groß sind?
Stellt man fest, es sind größere Lücken vorhanden und man kann die Probleme nicht mehr alleine bewältigen, sollte man sich Hilfe von Dritten holen. Viele Repetitorien bieten für den Einzelnen Nachhilfeprogramme an. Es gibt aber verschiedene Methoden die größeren Lücken zu schließen. Bekommt man bereits am Ende des Semesters beispielsweise bei den Klausuren mit, dass ein Lernrückstand geben ist, sollte man nicht lange zögern und sich Hilfe holen. Dann kann ein Repetitor ein langangelegtes Konzept erarbeiten und dieses auf den einzelnen Studierenden zuschneiden. Die andere Methode wäre ein Crashkurs, für den Fall des zu späten Bemerkens der Lücken.
Der große Vorteil einer langangelegten Planung der Nacharbeit in den Semesterferien ist es, dass ein perfekt auf den Einzelnen zugeschnittenen Plan erstellt wird und das die Vorbereitung in Ruhe und ohne Stress stattfinden kann. Dieses Konzept über einen längeren Zeitraum hat den Vorteil, dass auch nicht in kürzester Zeit sehr viel Stoff auf einmal gelernt werden muss. Das Konzept beziehungsweise der Lernplan wird so aufgestellt werden, dass auch noch genügend Zeit für die Erholung vom stressigen Semester vorhanden ist. Ebenso kann intensiver auf Themen eingegangen werden, bei welchen der einzelne Studierende größere Probleme hat. Und zur Vorbereitung auf die Sitzungen, bei welchen die einzelnen Problematiken durchgesprochen werden, hat der Einzelne fiel mehr Zeit und kann die Materie länger und tiefer verinnerlichen. Bei den Sitzungen wird dann der gelernte Stoff anhand von Fällen durchgenommen und Probleme aufgezeigt.
Das Konzept des Crashkurses sieht ähnlich aus. Auch hier wird der Stoff, den der Studierende bis zum Termin mit dem Repetitor vorzubereiten hat, in den Sitzungen anhand von Fällen durchgesprochen. Nur hat der Studierende hier viel weniger Zeit sich auf die Problematik vorzubereiten und an dem Termin mit dem Repetitor muss viel mehr Stoff aufgearbeitet werden, als wenn mehr Zeit zur Verfügung stehen würde. Aber auch wenn ein Crashkurs mit viel Arbeit verbunden ist, ist dieser sehr hilfreich. Stellt man fest, dass große Teile des Stoffes nicht verinnerlicht wurden sind und man mach gar nichts, wird einem dies kurz oder lang auf die Füße fallen, da im Jura-Studium ein Baustein auf dem anderen aufbaut. Deshalb ist ein Crashkurs ebenso ratsam.
Zusammenfassung
Eine Nachbereitung und Vertiefung in den Semesterferien ist nicht sehr schwer und muss nur richtig geplant werden. Sehr, sehr wichtig ist dabei aber, dass man die nötige Motivation aufbringt und sich nicht von der Lernarbeit abbringen lässt. Weiterhin ist es wichtig, sich rechtzeitig Hilfe von Dritten zu holen, wenn man merkt, dass die Lücken zu groß sind und dann die Semesterferien nutzt, um die Lücken zu schließen.
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